Wir müssen reden! Der Berner Rassismus Stammtisch und die Wandbild-Debatte

Noch bevor ein Zeitungsartikel im März 2019 das Wandbild im Schulhaus Wylergut mit einem Paukenschlag ins öffentliche Bewusstsein rückte, hatte das Kollektiv Berner Rassismus Stammtisch davon erfahren. Es erkannte, dass das Wandbild einen dringenden Prozess vorantreiben könnte: nämlich die Auseinandersetzung der Stadt Bern mit ihrem kolonialen Erbe. Und doch gab es im Kollektiv auch unterschiedliche Meinungen: Zur Frage, wie die städtischen Behörden konkret mit dem Wandbild umgehen sollten und ob ein Wettbewerb der richtige Weg ist. Oder zur Frage, wie eine kritische Praxis, die im Aktivismus wurzelt, in etablierten Institutionen greifen soll. Im Video werfen fünf Mitglieder des Kollektivs – Izabel Barros, Anisha Imhasly, Rohit Jain, Mira Koch und Halua Pinto De Magalhães – einen Blick zurück auf ihre Diskussionen rund um das Wandbild und ordnen es in ihre langjährige antirassistische und aktivistische Praxis ein. Wir wohnen einem vielstimmigen Gespräch bei, das aufzeigt, wie die Bekämpfung von Rassismus die Behörden, die Politik und Bildungsinstitutionen vor neue Herausforderungen stellte und in der Öffentlichkeit zum Teil überbordenden Widerstand auslöste. Wir gewinnen Einblick in eine vielstimmige aktivistische Praxis, die versucht eine Verantwortung einzuüben, die wir alle als Teil einer postmigrantischen Gesellschaft tragen: nämlich unsere eigene rassistische Sozialisierung zu verlernen und egalitäre und letztlich demokratische Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.

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