SAID ADRUS – Recreating the Archive
11. bis 28. September 2021
Display, Screenings, Conversations, Performance, Food, Music
Living Room, Moserstrasse 30, 3014 Bern
In den 1990er Jahren stellte der Künstler Said Adrus einige seiner Arbeiten in der Schweiz aus; im Land wo er seine Jugend verbrachte, bevor er 1978 dem Ruf von „London Calling“ folgte. Seine Gemälde waren politisch-ästhetische Artefakte aus den 1980er Jahren, als antirassistische Kämpfe das postkoloniale Grossbritannien aufrüttelten. „Mit däm chöi mir nut afaa!“ war hingegen die Reaktion, die Said im angeblich rassismusfreien Heidiland erfuhr. Aré!
30 Jahre später zeigt Said Adrus als Artist-in-Community die gleichen Arbeiten im Living Room, um die Lücke von damals zu schliessen. Im Zuge einer jüngeren antirassistischen Bewegung in der Schweiz – erhalten seine Bilder, Erfahrungen und Visionen eine neue Resonanz. Die Residenz ist als lockere Konversation mit der Community und der Öffentlichkeit geplant. Im September öffnen Screenings, Story-Telling-Formate, Food und Musik aus der Diaspora einen Zugang zu einem postkolonialen Archiv des Widerstands und der Utopie.
Sa , 11. September, 16.00h
Soft Opening
In lockerer Atmosphäre und im Austausch mit der Community erzählt der Künstler Hintergründe zu seiner Arbeit und seinem Archiv.
Fr, 17. September, 20.00h
Screening „Riddle of Bakuli“ (20’) + Conversation from the Diaspora
Dieser experimentelle Film zeigt Said Adrus Reise durch Raum und Zeit nach Kampala (Uganda), wo er aufgewachsen ist. Danach ein informeller Austausch mit Gästen aus der ostafrikanischen Diaspora und Publikum.
Sa, 18. September
17.00h Chat Party
19.30h Reframing Riots – Archival Performance (Said Adrus, Rohit Jain, Anisha Imhasly)
In einem postkolonialen Wohnzimmer treffen sich drei Freunde aus der südasiatischen Diaspora und erzählen sich Geschichten aus Ihrem Leben. Eine politisch-biografische Reise zwischen Kampala, Delhi, Brick Lane und Gyrischachen.
Wed, 22. September, 20.00h
Film Screening „My beautiful Laundrette“ (Stephen Frears, 1985)
Die Verfilmung von Hanif Kureishis Kultbuch zeigt die unmögliche Freundschaft zwischen einem südasiatischen Träumer und einem weissen, englischen Rabauken. Eine witzige, melodramatische und utopische Botschaft aus der Vergangenheit.
Tue, 28. September, 18.00h
Artist Talk (in Collaboration with Laura Maj Locher Y-Talk, HKB)
Wie kann künstlerische Arbeit postkoloniale Erinnerungen sichtbar machen? Wie kann diese Arbeit selbst als Archiv für eine neue Geberation genutzt werden, um die Kämpfe von früher sichtbar zu machen? Wer archiviert subversive Kunst an den Rändern? Einblick ein eine laufende Konversation zwischen Said Adrus und Rohit Jain. Mit Publikumsdiskussion und Live-Stream via Y-Talk/HKB.